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Mein Jakobsweg - ...was habe ich mir dabei bloß gedacht Part 02

  • Autorenbild: blaubaer64
    blaubaer64
  • 7. Apr. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Apr. 2024

Etappen #07 - #12


Eingeteilt in verschieden Abschnitte und Blogbeiträge, möchte ich hier meine Erlebnisse auf meinem Weg nach Finisterre über Santiago de Compostela hier berichten.

Damit es niemanden überrascht: ich schreibe wie es mir in den Sinn kommt und halte mich aller Voraussicht nicht immer an eine wasauchimmer Schreibetikette.


Uuuund weiter geht es


06. April

#07 - voll unter Dampf


Oh ja, der Tag heute war einer meiner peinlichsten in meinem Leben ... zum Glück war ich nur mit mir alleine, aber nachdem ich den hier schildern werde - und ich verspreche nicht zu arg ins Detail zu gehen.

In Horb gestartet, war es trotz Sonnenschein recht kalt, also zog ich vorsichtshalber die warme Jacke gleich an ... nur um sie nach meinem Stempel in der Stiftskirche wieder auszuziehen.

Den Jakobsweg gehend, verlässt man Horb bergaufgehend am Schurkenturm vorbei - naja, manchmal bestimmt passend, dachte ich mir und setzte einen Fus vor den anderen.

Da dachte ich noch, schlimmer kann's eigentlich nicht mehr werden und nicht zum ersten mal stellte ich mir die Frage, ob ich überhaupt weit komme. Zeitlich war ich mega in Verzug und mit der ganzen MDV*-Geschichte auch körperlich noch sehr geschwächt. (*Magen-Darm-Virus)

Mein Ziel: Loßburg ... 26 km! - dass ich die nicht schaffe, war mir klar - zumindest nicht in dem Zustand. Mit Leinstetten als Zwischenziel um dann zu schauen, wie's weitergehen könnte; so mein aktueller Plan.

Es ging, nachdem der Berg hinter Horb vom Weg her ebener wurde, leichter vonstatten, als ich dachte, aber dann .... in Ihlingen noch ein Radler getrunken, in Dettingen etwas gegessen und dann ging das Gegurgel im Bauch wieder los ... den ganzen Weg bis nach Leinstetten habe ich nur daran denken müssen, irgendwie, irgendwo eine Toilette zu finden und bin letztendlich zweimal in den Wald verschwunden, weil sonst hätte ich mit den Gülleanhänger der Bauern mithalten können .... in jeder Hinsicht. Ich war richtig angeschissen - doch so möchte ich es bezeichnen - vom ständig bergaufgehen bis hin zum Wettgurgeln meines Darms mit meiner Wasserflasche.



Ich war sowas von froh, in Leinstetten dann letztendlich angekommen zu sein, das könnt ihr euch nicht vorstellen.

Jetzt nur noch ein Taxi rufen und ab ins Hotel, wenn da nicht ..... jaaaaaaah! wenn da nicht das deutsche Funknetz wäre!!! In jedem Winkel der Erde bekommt man Netz, nur nicht im Wald in Deutschland! Warum bin ich nicht nach Vietnam in den Dschungel oder ins Australische Outback? Da gibt's empfang, aber nicht mitten in Baden-Württemberg!

Wenigstens war die Dorfbevölkerung megafreundlich, boten mir sogar ein Radler an - Ich liebte diese Menschen sofort! ... Mein Darm hat sich zwischenzeitlich auch wieder beruhigt. Und ich kam so auch zu meinem Taxi.

Loßburg war dann eine entspannte Sache wieder, meine Unterkunft einfach klasse.



07. April

#08 - alles im Fluss


Von Loßburg nach Wolfach

Hammerstrecke und so ganz lief's bei mir noch nicht rund. Auch hier musste ich leide etwas schummeln und eine kleine Strecke mit dem Zug zurücklegen.

Hammerstrecke meine ich auch im Hinblick auf die Aussicht unterwegs: mitten durch den Schwarzwald auf dem Flößerpfad mitlaufend - geschichtlich und naturbetrachtend ein Erholungspfad. Der Weg bis Alpirsbach war einfach schön. Ganz rein nach Schiltach schaffte ich es nicht mehr ... die Kraft war weg. Gerade noch zum Bahnhof und außer Puste auf den Zug gewartet.



Wolfach konnte ich gar nicht mehr anschauen. Ich wollte nur noch ins Hotel, ein wenig essen und dann nur noch schlafen. ...mal abgesehen davon, dass ich in einem recht günstigen Hotel mich einquartiert hatte, muss ich zukünftig darauf achten, dass die am nächsten Tag keinen Ruhetag haben, denn der gute Mann im Lokal teile mir schonungslos mit, dass es kein Frühstück morgen gibt und weil Ruhetag ist, möge ich doch bitte leise durch den Hinterausgang morgen das Hotel verlassen . okay, da weißt du, woran du bist.


08. April

#09 - Holla die Waldfee


Von Wolfach nach Elztal, eine Strecke die mit viel Wut im Bauch ... und ohne Frühstück begonnen hatte.

Um so verwundert war ich, dass ich die Strecke geschafft hatte, ging sie doch zu Beginn permanent bergauf - richtig fett bergauf.

An manchen Stellen fragte ich mich schon, warum muss der Jakobsweg immer ÜBER einen Hügel gehen und nicht mal nur drumherum, denn es gab Stellen, da fragte man sich wirklich, warum das jetzt haben sein müssen. ... vor allem als es nach dem Landwassereck wieder bergab ging.

Übrgends: da oben am Sattel vom Landwassereck war das Essen 1A spitze - muss ich hier erwähnen




Und, obwohl ich heute echt die Schnauze voll haben müsste, vom ständigen bergaufgehen, so gefiel mir der Weg trotzdem und ich schaffte es heute ohne schummeln nach Elztal.

Mit einem Wildschweinbraten lies ich mich dann selbst belohnen 😋

Wenn der Wetterbericht recht behält, dann wird es morgen ein sehr nasser Tag und deshalb war die Planung auf eine kurze Strecke ausgelegt.


09. April

#10 - einfach nur Nass


In Elztal war es zum Frühstück noch trocken, allerdings sah der Himmel nicht sehr vielversprechend aus.

Und die Wettervorhersage sollte recht behalten ... und es war saukalt. Nass und saukalt und das Laufen machte so keinen wirklichen Spass. Trotzdem, es muss ja weitergehen.




Unter den nassen Umständen zog ich es vor einfach zu gehen, gehen, gehen und gehen und ehe ich es mir versah kam ich langsam aber sicher in Waldkirch an ... und der Regen lies nach ...ha ha ha - echt witzig 🤨 ...übrigends, auch hier: ein waaaaahnsinns gutes Essen - wie soll ich da jemals abnehmen??


10. April

#11 - die Erholung


Dass 18 km laufen eine Erholung sein können? - doch heute war's so!

Ich kam schnell voran und das Laufen strengte weniger an, als bisher ... ich komme mehr und mehr in Übung

Das Wetter war angenehm, kalt, aber angenehm.

In Freiburg angekommen ... da geht man in einem Park um die Kurve und sieht das Freiburger Münster. Was für ein Anblick!

Nicht dass es jetzt neu für mich wäre, ich war schon ein paarmal in Freiburg, aber es machten die jetzigen Umstände. Und heute wäre ich nach meinen ersten Plänen eh erst in Freiburg angekommen ... also ein wenig bin ich wieder im Zeitplan ... aber ich muss noch nach Thann und dann Hericóurt und dann immer noch nach Le Puy .... also langsam mit den Pferden.




11. April

#12 - 20 km


Heute ging es übers flache Land. Zu sehen gab's viel, aber nicht gerade Reiseberichtgerechtes. Lediglich, dass es mitten in der Rheinebene eben diesen einen Hügelkamm mit den Weinstöcken gab .... und dass mich der Weg an einem Hang abwärts führte, wo ich mit Mühe erstmal überhaupt einen Weg erkennen konnte.

Die Orte, welche ich durchquerte hatten allesamt einen eigenen Charme. ... hier komme ich vielleicht noch ein andermal wieder her.




 
 
 

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