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Mein Jakobsweg - ...was habe ich mir dabei bloß gedacht Part 08

  • Autorenbild: blaubaer64
    blaubaer64
  • 14. Mai 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Mai 2024

Etappen #43 - #48


Eingeteilt in verschieden Abschnitte und Blogbeiträge, möchte ich hier meine Erlebnisse auf meinem Weg nach Finisterre über Santiago de Compostela hier berichten.

Damit es niemanden überrascht: ich schreibe wie es mir in den Sinn kommt und halte mich aller Voraussicht nicht immer an eine wasauchimmer Schreibetikette.


14. Mai

#43 - Lescar Pau


Den heutigen Tag widmete ich nicht nur der Erholung meines Knies, sonder auch der kleinen Stadt Lescar. ...und von dem Unwetter dees gestrigen Abends war nur noch die nasse Straße ein Zeugnis davon.

Aber jetzt zu Lescar: Es ist eine kleine mittelalterlich, anmutendes Städtchen wie viele in Frankreich. ...und aufgrund des Wetters der letzten Tage, frage ich mich immer wieder, wie es wohl im Mittelalter, bzw. in der Renaissance war. Zumindest waren die Wege nicht so gut wie heute und .... neeeeein, ich will es mir nicht mehr weiter vorstellen 🤪

Kommen wir zu was schönerem. Wie ich so durch Lescar ging ... mein Ziel war das Pilgerbüro, welches in dem alten Pfarrbüro untergebracht ist. Die Dame, welche dort geduldig auf eventuell vorbeikommende Pilger wartete, war sichtlich erfreut, als ich bei ihr an die Tür klopfte. Und das Beste: sie konnte sehr gut deutsch. Und wer mich kennt .... 😅.





Zum Abschluss des heutigen Tages bin ich dann noch zu einem Sportgeschäft getigert um mir einen Kniestützstrumpf zu besorgen und mich mit Lebensmittel soweit einzudecken, dass es für morgen reicht, denn mein Ziel ist in etwas außerhalb von Oloron und es ist eine ganze Ferienwohnung für mich alleine - 28 km wieder mal entfernt, was aber blöderweise nicht anders ging.

Ich war gerade auf dem Weg zurück ins Hotel, da meinte der Himmel, nochmal schnell die Schleusen zu öffnen .... war dann so wie gestern Abend, aber nicht 3-4h.


15. Mai

#44 - Nervenprobe


Beim Frühstück war das Wetter noch sehr regnerisch und ich dachte mir noch, "naja, bin ja heute auf der Straße unterwegs", und als ich losging, war das Wetter wieder sonniger.

Lief ja eigentlich bis nach Lacommande alles nach Plan. Sogar der Weg, den ich dann nehmen musste - richtig: nicht mehr die Straße - konnte man als guten Weg bezeichnen. Vielleicht mal eine etwas schlammigere Pfütze, aber bitte, es ist ja kein Stadtspaziergang was ich hier mache.

Andererseits hatte ich jetzt auch keine andere Wahl, weil es bis nach Goès (Oloron) keinen anderen Weg - zumindest den ich zeitlich und kilometermäßig bewältigt hätte - gab. ... ja und dann wurde der Weg irgendwie altbekannt ... anfangs schlammig und dann immer krasser bis ich zum Schluss auch in einem Bach laufen musste, weil ... keine Ahnung warum der Bach mitten auf dem Weg bergab strömte. Am Anfang dachte ich noch, das wäre der Bachlauf und der Weg müsste doch hier irgendwo sein, aber nein ... der Bachlauf war der Weg. ... ich hätte schreien können, vor allem weil der Abschnitt auch eine echte Herausforderung für mein rechtes Bein war.

Als ich dann auf der anderen Seite des Tales wieder den Berg hinauf musste - ich meine, da gibt's nix daran auszusetzen ... eigentlich - kam mir ein anderer Bach entgegen. ...da fällste echt vom Glauben ab. Und dann öffnete der Himmel auch noch seine Schleusen ... fehlte nur noch dass es schneit, denn Kühler Wind ist auch aufgekommen und meine Laune und Motivation ...oh was bin ich sauer geworden und wenn ich nicht schon so weit gelaufen wäre, ich wäre morgen in den Zug und nach Hause, denn ich hatte die Schnauze sowas von voll ...

Nachdem ich aus dem Wald und wieder auf festerem Boden war, schien auch wieder die Sonne und der Acker dampfte richtig ... da verdampfte auch meine Wut wieder.

...aber spirituell war meine Reise bisher immer noch nicht, außer ich habe andere Vorstellungen von spirituell 🤪🥴




Morgen ist der Wegabschnitt kürzer ... gute Möglichkeit mein Knie ein wenig zu schonen


16. Mai

"Zwischenetappe", oder das Leben in einem Paralleluniversum 😜


Heute morgen, d.h. eigentlich jetzt für mich 😅, wollte ich einfach mal sehen, wie das Wetter so auf der anderen Seite der Berge aussieht ... wie es jetzt und kommende Woche in Pamplona ist, bzw. wird. Kurz: Regen mit abundzu Sonne.

Und dann schaute ich mir mal die Camino- Foren an. Ich wollte wissen, wie es meinen Mitläufer so damit geht ... und ich bin jetzt anscheinend echt in einem Paralleluniversum unterwegs, den da wird von schönstem Wetter die letzten Tage und für kommende Woche gesprochen 😲 ... hab mir echt gedacht, das müssen Berichte vom letzten Jahr sein. Nee, Datum von Gestern und Heute. Jetzt bin ich mal gespannt 🤔


16. Mai (immer noch)

#45 - Aufbruch nach Saint-Jean-Piet-de-Port


Ja, ... nun, nachdem ich das Paralleluniversum erstmal auf Eis gelegt habe und mich in meiner Realität fertig gemacht habe, konnte ich dann mal wieder los. Aber heute wollte ich es ganz langsam angehen - Checkin ist eh erst ab 17:30 Uhr. Und so bin ich dann in aller Ruhe nach Oloron Saint-Marie, von dort zur Cathédrale Saint-Marie. Hier treffen und trennen sich die Via Tolosana und der Camino del Piamonte.

Ich bin in die Kirche ... also diese Kirche hat mich beeindruckt, wirklich. Sie ist richtig alt und hat Mauern, die bis in die Zeit der Römer zurückreichen.... man spürt das Alter. Hätte ich mehr Zeit, ich wäre der Geschichte dieser Cathédrale auf den Grund gegangen ( die hatte sogar eine römische Fußbodenheizung).

Aber trotz aller Begeisterung für die Kirche, ich muß weiter ... bis zum Supermarkt um die Ecke und füllte meinen Proviant auf.

Aber jetzt raus aus der Stadt .... fast, denn ich habe mich kurz tatsächlich wieder verlaufen. Letztendlich aber war ich richtig unterwegs.




Tja, das mit dem Hochladen der Streckenabschnitte ist nicht immer einfach und es ist auch immer ein ausreichend starkes WLAN notwendig .... aaaaaach - nicht immer einfach


17. Mai

#46 - Streetview


Diese Strecke war geprägt von der Straße. Mein Knie ist mit der vorgestrigen Strecke - in der ich gezwungen war durch Bachwege zu gehen und es entsprechend zu strapazieren - noch entsprechend schmerzend gewesen, also wollte ich es nicht überstrapazieren ... oh Mann, ich wiederhole mich, aber mir fallen gerade keine anderen passenden Worte ein.

Aber zurück zu meiner Tour:

Auf diesem Weg bin ich, gestartet in Geüs-d'Orolon, über L'Hopitâl-Saint-Blaise gekommen. ... war ich schon von der Kirche in Oloron Saint-Marie begeistert .... das Kirchlein hier stammte aus dem 12. Jahrhundert und durch die Illumination und der Erzählweise dessen Geschichte: umwerfend !!

Ich geb's zu, dass ich recht froh war in Mauléon-Licharre in meinem Hotel angekommen zu sein ... und wieder einmal hab ich das Pech gehabt, ein Hotel mit Restaurant ausgesucht zu haben, bei dem das Restaurant an diesem Tag geschlossen war.





18. Mai

#47 - short Track


Ich weiß, da fehlt noch der Etappeneintrag von gestern .... oh, mann .... keine Ahnung warum der jetzt wieder weg ist ...


Ja, zu heute.

Ich bin heute relativ kurz gelaufen, da ich in Saint Just keine Unterkunft mehr gefunden habe und Saint-Jean-Piet-de-Port mir doch noch einen Ticken zu weit gewesen wäre ... es reicht mir schon, wenn ich von Roncesvalles nach Pamplona knapp 40 km bewältigen muss 🤪

Meine heutige Strecke mag kurz gewesen sein, aber sie ging hart bergauf ... gutes Training für Übermorgen.

Blickmäßig war es fast schön ... ich muß echt ein Schlechtwettermagnet sein, denn kurz vor dem Pass stand ich im strömenden Regen, in den Tälern rechts und links schien die Sonne 🌞 .... 🤪

Ein paar Berichte von Wanderern habe ich solala mitbekommen und die sprachen von nassen schlammigen Wegen. .... und für heute Nacht ist schon wieder Gewitter angesagt, obwohl es draußen arschkalt wieder geworden ist.



Lassen wir uns morgen überraschen.


19. Mai

#48 - letzte Etappe in Frankreich


Falls ich's noch nicht erwähnt habe: ICH HASSE DAS WETTER!!!

Echt! - Der Start heute Regen. Dann gab's mal schon wieder Sonne und es lief sich gut, aber dann .... kurz vor Saint-Jean-Piet-de-Port fing es an zu regnen und nicht einfach nur Regen ... es war ein Regenguss und der dauerte mindestens 2h. Ich bin wieder sowas von Nass geworden ... ich hoffe mal, dass meine Klamotten morgen wenigstens wieder trocken sind.

An der Rezeption erfuhr ich dann auch noch ein paar Infos .. zum einen war gestern ein Gast hier, der die Strecke schon mehrmals ging - warum auch immer - und der meinte, dass er solch ein Wetter die ganzen Jahre nicht erlebt hat. Naja, es gibt immer ein erstes Mal ... aber warum muss ich da ausgerechnet dabei sein? 🙄

Ja, und Saint-Jean-Piet-de-Port ist zwar ein kleines nettes Städtchen, viel habe ich mir verständlicherweise nicht angeschaut. Ursprünglich wollte ich mir ein neues Stempelheft holen, aner das Office dort, nee ... im Regen in der Schlange stehen, das ist es mir nicht wert und wenn die in Santiago mir deshalb diese Compostela nicht geben wollen, ist mir das sowas von scheißegal ... sorry meiner Wortwahl, aber treffender kann ich es nicht schreiben. Ich gehe den We nicht wegen eines Stück Papiers, sondern weil ich es meinem Herz versprochen habe.

Für morgen weiß ich jetzt auch bescheid, dass ich auf der Straße bleiben muss, da der letzte Abschnitt des Weges durch den Wald, nicht nur steil, sondern auch - nach den Regenfällen jetzt - besonders glitschig ist. ... sollen sich diejenigen damit abmühen, die es unbedingt wollen.

Wie heißt es doch:

Jeder geht den Weg, den er für richtig hält ... und sowieso alleine.




 
 
 

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